Bewegung bringt das Hirn auf Trab

Forschung: Laufen und Rad fahren verbessern kognitive Leistungen

Eigentlich sollten Schüler_innen nicht auf Stühlen, sondern auf Fahrrädern sitzen oder beim Lernen durch die Gegend laufen. Vereinzelt werden solche bewegten Unterrichtsstunden ja schon erprobt, eher aber um einzelne, besonders hippelige Schüler_innen in den Griff zu kriegen.
Die Vermutung, dass Bewegung aber grundsätzlich für das Denken förderlich ist, haben nun Wissenschaftler_innen der Ludwig-Maximilians-Universität in einer aktuellen Studie untermauert.

Gordon Dodwell, Dr. Thomas Töllner und Professor Hermann J. Müller vom Lehrstuhl für Allgemeine und Experimentelle Psychologie ließen in ihrer Studie Testpersonen Aufgaben lösen, die vor allem das visuelle Arbeitsgedächtnis forderten und zeichneten dabei die Aktivitäten des Gehirns mit Hilfe einer Elektroenzephalographie (EEG) auf. Dabei zeigte sich, dass die Proband_innen am besten abschnitten, die beim Lösen der Aufgaben nicht herumsaßen, sondern standen oder sich aktiv bewegten, nämlich auf einem Laufband liefen oder Rad fuhren. Die Daten der aufgezeichneten EEGs zeigten außerdem, dass das Arbeitsgedächtnis der sich bewegenden Testpersonen Informationen effizienter verarbeitet.

Bewegung bringt das Gehirn also offenbar auf Trab und es lohnt sich, in geistig anspruchsvollen Lebensphasen öfter mal aufs Rad zu steigen oder einen Spaziergang zu machen.

Die Forscher_innen sind überzeugt, dass ihre Studie auch die weitere Forschung zum Arbeitsgedächtnis beeinflussen wird. Denn bisher wurden Studien zum Thema meist mit sitzenden Testpersonen durchgeführt.

Die Ergebnisse wurden im British Journal of Psychology veröffentlicht.

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Autorin / Autor: Redaktion / LMU Forschung aktuell - Stand: 16. November 2018