Das Auge kommuniziert mit

Ob und wie das Gegenüber blinzelt, kann ein Gespräch beeinflussen

Wir blinzeln ständig - rund 13.500 mal am Tag - meist um das Auge zu befeuchten. Aber wir tun es viel öfter als für die Befeuchtung notwendig wäre. Blinzeln, so unscheinbar und subtil es auch daherkommen mag, ist offenbar mehr als ein reflexartiger Augenschutz. Es ist auch eine Form der Kommunikation. Wenn ihr euch das nicht vorstellen könnt, dann denkt an Blickduelle. Wer zuerst blinzelt, hat verloren. Das zeigt, dass im Blinzeln durchaus eine Botschaft stecken kann. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass oft in Gesprächspausen geblinzelt wird.

Forscher_innen um Paul Hömke vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik wollten herausfinden, ob Blinzeln in der Kommunikation eine Rolle spielt und wenn ja welche und ob diese vom Gegenüber auch bemerkt wird. Ist Blinzen eines dieser nonverbalen Zeichen wie Nicken, auf die Sprechende so angewiesen sind, um sich gehört zu fühlen?
Um das herauszufinden, hatten Hömke und sein Team einen Versuch gestartet, in dem Testpersonen mit einem virtuellen Zuhörer, einem Avatar, kommunizierten. Der Avatar fragte Dinge wie "wie war dein Wochenende" und hörte dann den Antworten zu. Dabei blinzelte er mal kurz, mal lang. Es zeigte sich, dass die Freiwilligen Versuchspersonen durchaus auf die Art des Blinzelns reagierten. Blinzelte der Avatar lang, so antworteten die Befragten kürzer. Sie gaben allerdings an, die Blinzellänge des Avatars nicht wahrgenommen zu haben. Die Forscher_innen glauben darum, dass diese Kommunikationszeichen unbewusst erfasst wird.

Damit erhärtet sich die Idee, dass Kommunikation von Angesicht zu Angesicht von vielen ganz unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird - selbst von einem ganz unscheinbaren kleinen Blinzeln.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 17. Dezember 2018