Der Honigbus

Autorin: Meredith May
Aus dem Englischen übersetzt von Anette Grube

In dem Roman "Der Honigbus", geschrieben von Meredith May, geht es um die wahre Geschichte von Merediths Kindheit und wie die Bienen ihr halfen, mit ihrem Leben zurechtzukommen.

Zu Beginn wird aus der Sicht der fünfjährigen Meredith erzählt, die nach der Trennung ihrer Eltern gemeinsam mit ihrem drei Jahre jüngeren Bruder Matthew und ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Kalifornien zieht. Ihre Mutter wird depressiv und steht die folgenden Jahre kaum mehr aus ihrem Bett auf und ihr Vater lebt  mit seiner neuen Frau in Rhode Island. In der Schule hat Meredith nicht viele Freunde und sie haben nur wenig Geld, so dass sie nicht mit ihren Klassenkameraden mithalten kann. Ihr einziger Halt sind die Bienen ihres Großvates und der Bus, in dem er den Honig herstellt. Von ihrem Opa lernt sie viel über den Umgang mit Bienen, ihre Verständigung und die Art, wie sie alle zusammenhalten und jede Biene mit ihrer Aufgabe zu etwas Großem beiträgt. So lernt sie viel, was sie auch auf ihr eigenes Leben bezieht und, dass Bienen nicht nur zur Honigproduktion da sind. Genau wie auch die Bienen plant sie ihre Zukunft und arbeitet daraufhin, ein Stipendium zu bekommen, um auf ein College zu gehen. Die Bienen haben ihr die Welt erklärt und sie hat mit ihnen ihr Glück gefunden, obwohl sie einen schwierigen Anfang hatte.

Das Memoir von Meredith May ist sehr fesselnd, mich hat ihre Geschichte mitgerissen und besonders am Ende ist sie sehr traurig. Man erfährt sehr viel über Bienen, das man vorher gar nicht wusste oder das einem neu ist. An manchen Stellen musste ich mich daran erinnern, dass es keine erfundene Geschichte ist, und dass es für Meredith die Realität war. Das Buch wurde mit sehr viel Wissen geschrieben und man kann sich gut in die Hauptfigur hineinversetzen. Auch die Sicht der jüngeren Meredith wird gut geschildert, da die Sprache  entsprechend gut angepasst wurde und sie auch kindlicher handelt. Allerdings war ich mir an manchen Stellen unsicher, ob Meredith manche Ausdrücke mit ihren fünf Jahren schon verwenden würde. Das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen und es drückt auch die Vielfalt des Lebens aus, die Meredith von den Bienen vermittelt bekommt. Besonders  die  Anmerkung der Autorin hinten im Buch hat mir klar gemacht, dass man den Bienen helfen muss und immer mehr Bienen wegen des Klimawandels, der Varroamilbe, den  Pestiziden, den Monokulturen, dem Verlust an Habitaten und verschiedenen Krankheitserregern sterben und wir etwas dagegen unternehmen müssen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde es auf jeden Fall ein weiteres Mal lesen.


*Erschienen bei FISCHER*

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    Autorin / Autor: delia1 - Stand: 20. Mai 2019