Digitale Revolution- Fluch oder Segen?

Digitalisierung, Soziale Medien oder Online-Shopping: Für die „digitale Generation“, zu der auch Madleen mit ihren 22 Jahren gehört, sind diese Dinge ganz normal. Doch diese Entwicklung bringt in ihren Augen nicht nur Vorteile, sondern auch die eine oder andere Schwierigkeit.

Klar, die fortschreitende Digitalisierung ist eine enorme Erleichterung für uns, man kann viele Informationen weltweit abrufen und muss nicht mehr umständlich in Büchern danach suchen. Soziale Medien ermöglichen es uns, weltweit mit Leuten in Verbindung zu treten und das Online Shopping ermöglicht auch den Faulsten unter uns, unsere Besorgungen rechtzeitig und bequem zu Hause vom Sofa aus zu erledigen.
Auch wenn einige Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen,  werden auch Arbeitsbereiche und damit auch Arbeitsplätze neugeschaffen. Im kaufmännischen Bereich wird es zukünftig denke ich weniger Kauffrauen und Kaufmänner im Einzelhandel geben, dafür entstehen neue Jobs rund um den Onlinehandel herum. Zum Beispiel gibt es den neuen Beruf „Kauffrau/ Kaufmann E-Commerce“. Daran zeigt sich, dass sich auch die Einzelhandelsbranche und die Aufgaben, die kaufmännische Berufe mit sich bringen, stark wandeln. Im Onlinehandel präsentiert eine Kauffrau E-Commerce zum Beispiel Produkte verkaufsfördernd in Onlineshops, auf Online-Marktplätzen in Sozialen Medien und auf Blogs. Eben überall im Internet. Und von dort aus können wir Endverbraucher_innen sie dann gemütlich von zu Hause aus bestellen.

*Aufgaben in der digitalen Welt*
Außerdem gibt es noch andere spannende Berufe, die mit dem digitalen Wandel einhergehen. Ingeneur_innen bauen an Robotern, einige werden zu 3D-Drucker Expert_innen. Aber auch Datenschutzexpert_innen sind wichtiger als zuvor und es wird weiterhin Arbeitsplätze im Bereich der Digitalisierung von analogen Daten geben.
Außerdem gibt es noch jede Menge anderer Berufe, die durch die Digitalisierung neu entstehen.
Aber auch wenn die Digitalisierung die Arbeitswelt revolutionieren wird- ich persönlich habe Angst, dass bald alle möglichen Aufgaben nur noch von Robotern erledigt werden. Denn Roboter können auf unvorhergesehene Situationen viel schlechter reagieren, als Menschen. Mir ist es zum Beispiel schon einmal passiert, dass ich in einen Bus einsteigen wollte und die Automatiktür sich geschlossen hat, als ich erst mit einem Bein im Bus war. Zum Glück hat der Busfahrer eingegriffen und mein Bein befreit.
Dennoch: es wird weltweit an künstlicher Intelligenz geforscht. Im Kleinen haben schon viele Menschen Siri oder Alexa zu Hause stehen. Diese kleinen Helfer_innen nehmen uns das Denken ab, erinnern uns an Termine oder erzählen uns auf Nachfrage, wie das Wetter morgen wird. Aber ist das wirklich gut? Persönliche Daten landen so schnell bei großen Konzernen und der eigene Kopf bekommt weniger Denkübungen, wenn man alles auslagert.
Außerdem ist es schwierig, sich immer auf technische Geräte zu verlassen. Immer wieder hört man, dass es schief gehen kann, wenn sich Menschen zum Beispiel zu sehr aufs Navi verlassen, das aber die neuste Straße vielleicht noch gar nicht eingespeichert hat und einen dafür über Routen schickt, die nicht mehr existieren.

*Hacking und Datenschutz*
In meinen Augen geht die größte Gefahr im digitalen Zeitalter vom Hacking und dem mangelnden Datenschutz aus. Das merke ich zum Beispiel bei meinem Job im Callcenter, bei dem ich Leute am Telefon nach ihrer IBAN-Nummer frage. Da merke ich, dass viele Leute sich sehr wenige Gedanken um den Schutz ihrer eigenen Daten machen. Sie wollen ihre IBAN lieber per Mail verschicken, statt sie telefonisch durchzugeben. Ich glaube, dass es viel sicherer ist, die eigene IBAN am Telefon weiterzugeben, als sie per Mail zu verschicken.
Schließlich werden immer wieder Social Media Acccounts und E-Mail Konten gehackt. Das trifft zwar häufig Prominente oder Politiker_innen, aber theoretisch können ja alle Konten betroffen sein.
Generell sehe ich ein Problem darin, wie sorglos einige Leute mit ihren Daten umgehen. Oft weiß man ja gar nicht, wo die eigenen Daten landen und was mit ihnen passiert. Facebook, Alexa und Co nutzen die Daten ihrer Nutzer_innen beispielsweise für personifizierte Werbung. Im schlimmsten Fall kann es zum Identitätsklau kommen, wenn Menschen all die persönlichen Daten, die wir im Internet von uns preisgeben für ihre Zwecke nutzen. Und da die Sozialen Medien, die wir in Deutschland nutzen, oft gar nicht in Deutschland ansässig sind, gelten für sie auch nicht unsere Datenschutzgesetze.

*Mein Fazit*
Mein Fazit zur digitalen Revolution ist daher zweigeteilt. Sie schafft viele Chancen, neue Arbeitsplätze und Branchen und ermöglicht uns einen Informations- und Nachrichtenaustausch mit Menschen aus aller Welt.
Gleichzeitig birgt der digitale Wandel aber auch Gefahren. Wir sollten uns alle bewusst machen, dass man sich nicht immer und in allen Situationen auf Technik verlassen kann. Außerdem ist es wichtig, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass unsere persönlichen Daten im Internet nicht automatisch sicher sind.

Autorin / Autor: Madleen Wilke - Stand: 8. Mai 2019