The hate u give

Elli hat den Film „The hate u give“ geschaut und ihre Gedanken und Gefühle dazu für euch aufgeschrieben.

Ich hab vor ein paar Tagen und eben erneut den Film „The hate u give“ geschaut. Und immer noch spüre ich das Kribbeln unter meiner Haut, dass bei mir so selten auftritt wie guter Optimismus (kleiner schlechter Scherz).
Dieser Film, so ehrlich und realitätsnah, hat mir mehr als die Augen geöffnet. Jede Art von Leben hat einen Wert, den man nicht untergraben sollte, geschweige ihn für nichtig erklären, weil der Mensch dahinter eine andere Hautfarbe hat als man selbst.
Es gibt so viele Generationen voller Hass und Vorurteile, genug um das Leben auf diesem Planeten zu bedauern. Ich habe einmal selbst miterlebt, wie es ist, benachteiligt zu werden, weil man anders aussieht oder eine andere Sprache spricht, die dein gegenüber nicht versteht.

Die Geschichte von Starr Carter und Khalil Harris hat mein Leben wahrlich verändert. Ich könnte sagen, dass ich mit ihnen fühle, aber ich kann ihren Standpunkt nicht zu 100% verstehen, weil ich nicht das gleiche in der selben Situation durchgemacht habe. (Auch wenn es in Film und Buch nur als Fiktion gilt, aber dafür in machen Ländern Alltag ist.)
Dieser stille und doch so wirksame Moment, wenn Sekani die Waffe seines Vaters auf King richtet, löste bei mir einen der größten Schock-Momente aus, denn so, wie Tupac es beschreibt, ergibt es für mich zum ersten Mal einen Sinn.

„The hate you give Little infants fucks everybody!“ Starr beschreibt genau das, was Sekani tut. „Ein kleiner Junge, der den Hass auslebt, den man ihm eingetrichtert hat“

Ich wünschte, es gäbe diese Probleme nicht, ich wünschte diese Hoffnung könnte in Erfüllung gehen, aber solange es immer einen Menschen gibt, der abschätzig schaut oder sich für etwas Besseres hält, aufgrund einer Nichtigkeit, ist das gemeinsame Leben auf diesem Planeten gefährdet. 
Hass hat so viel angerichtet, und meistens war er nicht einmal gewollt oder beabsichtigt. Es ist die Art, wie man urteilt, die andere annehmen lässt, man wäre rassistisch.
Was wäre, wenn es keine Vorurteile gäbe? Was wäre, wenn…

PS: Es war ein weißer Mann, blond und mit blauen Augen, der mir gezeigt hat, was Hass anrichten kann. Mir wurde einmal ein Platz verwehrt, als ich mit meiner Stiefmutter im Bus war. Mir ging es schlecht und sie hat versucht, meine Stimmung etwas aufzuheitern, indem sie mir lustige Sachen auf Ägyptisch gesagt hat. Ich hab es nachgesprochen und bin gnadenlos gescheitert.
Die Frage: Was wäre, wenn… in Bezug auf Rassismus und Vorurteile beschäftigt mich schon länger, als ich mir bis vor kurzem eingestehen wollte, da jeder einmal in seinem Leben diesen abschätzigen Blick von sich gibt oder gegeben hat. Ich selbst auch und ich bin nicht stolz darauf.

Autorin / Autor: Elli - Stand: 24. Mai 2019