Ich les mir was vor

Studie zeigt: Laut Gelesenes bleibt besser im Gedächtnis

Jede_r kennt die Schwierigkeiten, Lernstoff zu behalten oder Gelesenes nicht nur zu verstehen, sondern es auch in Prüfungen abrufen zu können. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat einen Trick gefunden: Wenn man Texte nicht nur leise vor sich hinliest, sondern sie sich laut vorspricht, landen ihre Inhalte offenbar eher im Langzeitgedächtnis. Durch die doppelte Handlung des Sprechens und des Hörens entsteht der sogenannte "Produktionseffekt", der sich am vorteilhaftesten auf das Gedächtnis auswirkt.

*Auf die Beteiligung kommt es an*
"Diese Studie bestätigt, dass Lernen und Gedächtnis von aktiver Beteiligung profitieren", sagte Colin M. MacLeod, Professor und Vorsitzender der Abteilung für Psychologie in Waterloo, der die Studie zusammen mit dem Hauptautor, dem Postdoktoranden Noah Forrin, verfasst hat. "Wenn wir einem Wort eine aktive Maßnahme oder ein Produktionselement hinzufügen, wird dieses Wort im Langzeitgedächtnis deutlicher und damit einprägsamer."

Die Studie testete vier Methoden zum Erlernen schriftlicher Informationen: Die erste war das "stille Lesen", die zweite war das Zuhören, wenn jemand anders vorliest, die dritte bestand aus dem Abhören einer selbstgesprochenen Aufnahme und die vierte aus dem Vorlesen in Echtzeit. Die Ergebnisse aus Tests mit 95 Teilnehmer_innen zeigten, dass das eigene Vorlesen in Echtzeit die besten Resultate ergab.

Es gibt bereits eine Reihe von Studien, die belegen, dass Lernen mit Bewegung kombiniert zu besseren Ergebnissen führt. Auch das laute Vorlesen ist eine Art Verstärker für das Gedächtnis, weil hier zwei Aktivitäten gleichzeitig geschehen.

Diese Forschung baut auf früheren Studien von MacLeod, Forrin und Kollegen auf, die den Effekt von Aktivitäten wie Schreiben und Tippen von Wörtern im Hinblick auf die Gedächtnisleistung verglichen. Diese jüngste Studie zeige, dass das eigene Vorlesen eines Textes besser im Gedächtnis bleibt, weil diese Aktion etwas persönliches habe und selbstreferenziell sei, so die Studienautoren.

Die Studie wurde kürzlich in der Zeitschrift Memory veröffentlicht.

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 6. Dezember 2017