Macht Schule schlau?

Mit der Anzahl der Schuljahre steigt der IQ, sagt eine Metastudie - warum, ist noch ungeklärt.

Mit jedem Jahr Schule steigt der IQ durchschnittlich um einen bis fünf Punkte. Schule macht also schlau, zumindest im IQ-Test. Das haben Forscher_innen um Stuart J. Ritchie von der University of Edinburgh in einer Metastudie ermittelt. Eine Metastudie wertet verschiedene Studien aus und fasst deren Daten zusammen. Insgesamt 42 Datensätze aus verschiedenen Untersuchungen flossen in die aktuelle Untersuchung ein. Dabei gab es Datensätze, in denen der Intelligenzquotient von Personen vor und nach ihrer Schulbildung gesammelt worden waren, Datensätze über gleichaltrige Kinder, die aber aufgrund ihres Geburtsdatums schon eine unterschiedliche lange Beschulungszeit hinter sich hatten sowie Datensätze, die gesellschaftliche Veränderungen im Bildungssystem abbilden, etwa als in Norwegen durch ein Gesetz die Schulpflicht verlängert wurde.

In allen drei Typen von Studien wurden Veränderungen des IQs durch eine längere Schulbildung beobachtet. Überraschenderweise war dies auch ein langfristiger Effekt. Auch bei 70 und 80ig Jährigen war noch ein höherer IQ verzeichnet worden, wenn sie länger zur Schule gegangen waren - auch wenn dies schon ewig zurücklag.

Unklar bleibt natürlich, ob die Schule die Menschen wirklich intelligenter macht oder ob sie sie - was wahrscheinlich ist - einfach nur darin schult, in Intelligenztests besser abzuschneiden. Da Intelligenztests einem bestimmten Schema folgen und natürlich eng an andere Testformen angelehnt sind, wie sie in Schulen ständig geübt werden, liegt der Verdacht natürlich nahe. Dennoch ist es doch gut zu wissen, dass ihr aus eurer Zeit in der Schule möglicherweise neben vollgeschriebenen Heften und lauter nützlichem Wissen auch noch ein paar IQ-Punkte mitnehmt - wie auch immer sie zustande kommen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 27. Juni 2018