Selbstverwirklichung oder Jobsicherheit?

Studie: Wie wollen die Arbeitnehmer*innen von morgen arbeiten?

Junge Frauen und Männer, die den vergangenen Jahren in den Beruf eingestiegen sind, wurden gerne als "Generation Y" bezeichnet. Viel wurde über sie geforscht und veröffentlicht, weil Unternehmen und Institutionen wissen wollten, was die Generation Y bewegt, was sie erwartet und wie sie so tickt. Inzwischen steht schon die nächste Generation – „Generation Z“ -, also die 15 – 25-Jährigen an der beruflichen Schwelle und hat natürlich so ihren eigenen Werte und Wünsche. Wo sich "Y" und "Z" gleichen und wie sie sich unterscheiden hat Prof. Dr. Susanne Böhlich von der IUBH Internationalen Hochschule erforscht und herausgefunden, dass die äußeren Bedingungen, die die Generationen geprägt haben, auf den ersten Blick miteinander vergleichbar sind. So hatten zum Beispiel beide sogenannte "Helicopter Parents", also Eltern, die sich ständig und unermüdlich um ihre Kinder kümmern. Und sie gehören beide zu den „Digital Natives“, die dauerhaft online sind und soziale Netzwerke nutzen.

Trotzdem unterscheiden sich "Y" und "Z" in ihren Wünschen an das Arbeitsleben grundlegend: Wollte die Generation Y noch einzigartig und individuell sein, wünscht sich die Nachfolgegeneration eher Sicherheit und das Gefühl, in einer Gemeinschaft eingebunden zu sein. „Die junge Generation hat erlebt, dass sich die Träume der Vorgänger über Sinnhaftigkeit, Abwechslung und Selbstverwirklichung im Arbeitsleben nicht erfüllt haben. Sie ist auf dem harten Boden der Realität angekommen“, so Böhlich. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Erwartungen an (künftige) Arbeitgeber:

1. Jobsicherheit vs. Selbstverwirklichung: Der Generation Z, die in ihrer Jugend infolge von Terrorismus, Klimaerwärmung oder Wirtschaftskrisen Unsicherheiten erlebt hat, ist Arbeitsplatzsicherheit sehr wichtig. Berufe, die von der Generation Y als langweilig oder uninspirierend abgelehnt wurden, gewinnen daher wieder an Bedeutung.

2. Trennung von Beruf und Privatem: Während die Generation Y vor allem durch „Selbstverwirklichungs“-Ansprüche hinsichtlich Weiterbildung und Flexibilität auffällt, ist der Generation Z eine klare Trennung von Arbeits- und Berufsleben wichtig – genauso wie geregelte Arbeitszeiten und der eigene Schreibtisch.

3. Struktur vs. spannende Herausforderungen: Die Generation Z mag klare Strukturen – so kennt sie es schon von ihrer Ausbildung. Dafür widerspricht sie Autoritäten weniger und vermeidet direkte Konfrontationen. Statt Probleme im direkten Gespräch auszudiskutieren, stellt sie ihre Ansichten lieber ins Internet. Die Generation Y hingegen möchte interessante Aufgaben und schnelle Weiterentwicklung.

Trotz vergleichbarer Rahmenbedingungen hat sich die Generation Z völlig anders an ihre Umwelt angepasst als ihre Vorgängergeneration. Sie passt oft in keine Kategorie und ist widersprüchlich. Sie will Selbst- und Eigenständigkeit, aber gleichzeitig Geborgenheit und kein Risiko, so das Fazit der Studie. „Für Personaler heißt das zunächst, die verschiedenen Generationen zu verstehen. Es geht nicht darum, blind den Ansprüchen zu folgen – die Unternehmen müssen sich überlegen, welchen Anforderungen sie folgen können und wollen, um die verschiedenen Erwartungen der Mitarbeiter zu managen. Damit erhalten sie aber auch neue Möglichkeiten und – richtig geführt – beständige und realistische Teammitglieder.“

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 14. Dezember 2018