Sheroes - Neue Held*innen braucht das Land

Autorin: Jagoda Marinic

Die weltweite Hashtag - Aktion #MeToo sollte als eine Chance verstanden werden, ein Gesprächsangebot, das in Deutschland angenommen und im deutschen Kontext weitergeführt werden sollte. Diesem Ziel hat sich Jagoda Marinić im Buch Sheroes gewidmet; sie möchte, dass sich Frauen neu definieren, Held*innenrollen kreieren und dabei mit Männern zusammen an einem Strang ziehen.

Das Buch besteht aus zwölf sehr kurzen Kapiteln, die sich jeweils unterschiedlichen zeitgenössischen feministischen Debatten widmen, wobei das letzte Kapitel aus insgesamt 50 Fragekategorien zu den Themenblöcken Alltag, Berufswelt und Nachtgespräch besteht.

Die Autorin schreibt in einem kontemporären flüssigen Stil, wobei sie zahlreiche Fachwörter aus dem Feminismus und Begrifflichkeiten und Namen aus feministischen Diskussionen verwendet, diese definiert sie jedoch stets - auch wenn man meinen könnte, diese Wörter seien eh jedem bekannt. Auch die Debatten, die sie anspricht rund um #MeToo, Harvey Weinstein, dem Womens March on Washington sind allgemein bekannt. Die Autorin spricht zwar viele verschiedene Aspekte an, springt dabei jedoch von Thema zu Thema, wiederholt sich immer wieder und bleibt dadurch nur an der Oberfläche der Debatten. Die neuen Denkansätze, die sie zu Anfang verspricht, bleiben leider aus, nur durch einige der Fragen am Ende, kann sie dann neue Gedanken hervorrufen, wobei ich mir hier eher eine geringere Anzahl an Fragen und eine Beantwortung dieser aus unterschiedlichen Perspektiven gewünscht hätte.

Alles in allem bietet "Sheroes" damit ein Buch, das die feministischen Debatten unserer Zeit zusammenfasst und kann empfohlen werden, um sein Allgemeinwissen in dieser Hinsicht aufzufrischen.

Erschienen bei S. Fischer

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Autorin / Autor: Esma - Stand: 26. März 2019