Ich friere mit dir!

Studie: Frieren ist genauso ansteckend wie gähnen

Bild: LizzyNet

Wer den Mund vor lauter Gähn-Attacken nicht mehr zugekriegt und auch den Menschen um sich herum in den Hals schauen kann, wird nicht bezweifeln, dass gähnen ansteckend ist. Auch nehmen wir unbewusst gerne die gleiche Körperhaltung ein wie diejenigen, die neben uns sitzen. Wie mitfühlend wir tatsächlich sind, beweist eine neue Studie der University of Sussex. Diese zeigt: Selbst frieren steckt an. Demnach wird uns schon vom Zusehen kalt.

Für die Studie, die im Fachmagazin PLoS ONE veröffentlicht wurde, sahen sich die 36 Testpersonen jeweils acht Videos an, in denen SchauspielerInnen ihre Hand in sichtbar kaltes oder warmes Wasser hielten. Zur gleichen Zeit maßen die ForscherInnen die Temperatur an den Händen der Beobachter. Und siehe da: Sahen die Testpersonen, wie eine andere Person die Hand in kaltes Wasser tauchte, sank auch ihre eigene Handtemperatur. Bei warmem Wasser waren hingegen keine Veränderungen messbar. Am stärksten reagierten auf die Kälte übrigens die ZuschauerInnen, die sich in einem vorherigen Test als besonders empathisch herausgestellt hatten.

Solche unbewussten körperlichen Reaktionen wie etwa das Kälteempfinden helfen uns, uns in andere hineinzuversetzen, sagt Studienleiter Dr. Neil Harrison. Menschen sind schließlich soziale Wesen, die am erfolgreichsten im Team mit anderen agieren – und das ist leichter, wenn wir fühlen, was unser Gegenüber fühlt. Dass wir andere „nachahmen“, hat somit Vorteile für das Zusammenleben. Wer mitfriert, kann auch die Gedanken, Gefühle und die Motivation seines Gegenübers besser einschätzen.

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Autorin / Autor: Redaktion / PM - Stand: 15. Januar 2015