Als Sophies (Katja Riemann) Vater Paul (Matthias Habich) im Internet einen Artikel über die in New York lebende Opernsängerin Caterina Fabiani (Barbara Sukowa) entdeckt, trifft ihn der Schlag: Die Sängerin ist seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau Evelyn wie aus dem Gesicht geschnitten. Ein Zufall? Paul glaubt nicht daran und ist so besessen von der Doppelgängerin, dass er seine Tochter davon überzeugen möchte, nach New York zu reisen und mit der Sängerin in Kontakt zu treten.

Zunächst ist Sophie von dieser Idee nicht begeistert. Sie kann sich eine Reise in die Staaten nicht leisten und hält die Ähnlichkeit der Opernsängerin lediglich für einen großen Zufall. Schließlich gelingt es ihrem Vater jedoch, sie zu überreden, da er ihr versichert, für die Kosten aufzukommen. Für die Reise nach New York trennt Sophie sich sogar von ihrem Freund, der ihr ein Ultimatum stellt, weil er nicht will, dass sie verreist und ihn alleine zu hause zurück lässt.

In New York angekommen, versucht sie, mit Caterina in Kontakt zu treten. Nach einem Opernkonzert gelingt es ihr, sie nach einem Auftritt abzufangen und kurz mit ihr ins Gespräch zu kommen, wobei sich heraus stellt, dass die Sängerin perfekt Deutsch spricht. Die große Ähnlichkeit mit ihrer toten Mutter ist für Sophie ab dem diesem Trefen nicht mehr zu verleugnen und ihre Gedanken kreisen ständig um Caterina. Sie startet mehrere Versuche, mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch Caterina hat kein Interesse daran, Sophie in ihr Leben zu lassen und blockt permanent ab.
Als jedoch auch Caterinas an Demenz erkrankte Mutter Rosa (Karin Dor) sie bei einem Besuch im Altersheim mit „Evelyn“ anspricht, muss Caterina sich eingestehen, dass ihre Vergangheit von Geheimnissen geprägt ist, auf die sie die Antworten finden muss, damit sie ihre innere Ruhe zurück gewinnen kann - denn die Vorkommnisse stellen ihr Leben vollkommen auf den Kopf. 

Mit "Die abhandene Welt" stellt Margarete von Trotta erneut ein interessantes Werk auf die Beine, das auch autobiographisch geprägt ist und die bewegende Geschichte zweier Frauen darstellt, die sich zusammen schließen müssen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden und ihre Vergangheit verstehen zu können. Katja Riemann und Barbara Sukowa verkörpern dabei perfekt die Rollen der eher lieblichen Sophie und der gefühlskalten Caterina, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Sountrack sorgt zudem für eine gelungene Untermalung des filmischen Geschehens und setzt die Achterbahnfahrt der Gefühle mit abwechselnden lässigen Jazznummern und dramatischen Opernstücken gekonnt in Szene.

*Fazit:* Bei "Die abhandene Welt" wird der Zuschauer mit auf eine packende Reise nach der wahren Identität zweier Frauen genommen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die mit Sicherheit auf den Zuschauer übergehen wird. Sehenswert!

Erscheinungsdatum: 7.05.2015
Laufzeit: 101 Minuten
FSK: Ohne Altersbeschränkung