Viele Freunde, wenig Schmerz?

Studie: Wie Freundschaften helfen, Schmerzen zu lindern

Freunde

Wirken Freundschaften besser gegen das Schmerzempfinden als Morphin? Diese kühne Behauptung stellen zumindest Forscher_innen der University of Oxford auf und haben diese auch noch wissenschaftlich untermauert.

Schon in früheren Studien habe man herausgefunden, dass Endorphine soziale Bindungen sowohl unter Menschen als auch unter Tieren fördern. Treffen wir unsere Freunde, so entsteht ein Wohlgefühl, dadurch, dass die Endorphine, die sogenannten Glückshormone, an den Opiat-Rezeptoren des Gehirns andocken. Endorphine wirken auch als Schmerzkiller – sogar stärker als Morphine, waren sich die Forscher_innen um Katerina Johnson sicher und testeten, ob auch zwischen Freundschaften und Schmerzempfinden ein Zusammenhang besteht. Helfen viele Freunde, Schmerzen zu lindern?

Rund hundert Teilnehmer_innen zwischen 18 und 35 Jahren nahmen an der Studie teil, beantworteten Fragebögen, die Aufschluss über ihr soziales Umfeld und ihre Freundschaften gaben und unterzogen sich einem Schmerztest. Und siehe da: Die Personen, die über ein großes soziales Netzwerk verfügten, zeigten im Test eine höhere Schmerztoleranz. Also scheint es womöglich tatsächlich einen Zusammenhang zu geben. Man könne annehmen, dass die Qualität und Quantität unserer sozialen Beziehungen unsere körperliche und psychische Gesundheit beeinflusse, sagt Johnson.

Eine Gruppe fiel allerdings aus dem Raster, nämlich besonders fitte Menschen. Sie hatten, vermutlich aus Zeitgründen, im Durchschnitt weniger Freunde und waren dennoch weniger schmerzempfindlich. Dies erklären sich die Forscher_innen dadurch, dass auch Sport die Ausschüttung von Endorphinen anregt. Und wer weder auf das eine noch das andere verzichten möchte, nimmt einfach seine besten Freund_innen mit zum Sport. Vielleicht ergibt das ja eine doppelte Portion Glücks- und ein noch geringeres Schmerzempfinden ;-).

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. April 2016