Vom Powerschub zum Übergewicht

Studie: Schüler_innen trinken zu oft Energy-Drinks und leiden unter Übergewicht, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen

Von wegen Flüüügel - jede_r fünfte Schüler_in trinkt regelmäßig Energydrinks – mit negativen Folgen für die Gesundheit: Übergewicht, Schlafstörungen und Hyperaktivität. Das zeigt der neue Präventionsradar 2019 der DAK-Gesundheit. Sechs Prozent trinken die von der Werbung hochgepriesenen chemischen Zuckerbomben wöchentlich, drei Prozent sogar täglich. Die Jungen liegen dabei vorne: Von den täglichen Konsumenten sind zwei Drittel männlich. „Gerade für Heranwachsende sind aufputschende Softdrinks bedenklich“, warnt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. „Sie enthalten viel Koffein, sind extrem gesüßt und stecken voller synthetischer Zusatzstoffe. Die sogenannten Energydrinks verleihen keinen Powerschub, sondern können zu massiven Gesundheitsproblemen führen.“

Schlafprobleme, Übergewicht und Hyperaktivität zeige sich schon dann, wenn Kinder und Jugendliche einmal im Monat einen Energydrink zu sich nehmen, betont Studienleiter Prof. Dr. Reiner Hanewinkel. „So berichten fast zwei Drittel (63 Prozent) der Jungen und Mädchen mit täglichem Konsum von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. In der Gruppe derjenigen, die nie oder nur selten Energydrinks trinken, sind Schlafstörungen deutlich seltener (41 Prozent).

In der Befragung machten die Schüler_innen auch Angaben zu ihrem Körpergewicht und ihrer Größe. Demnach leiden 16 Prozent der Vieltrinkenden unter Übergewicht – doppelt so viele wie bei den Nichttrinkenden.

Problematisch wirkt sich der Einfluss der Energydrinks auch auf das Konzentrationsvermögen aus. Ein Fünftel der täglichen Energy-Trinker_innen kann sich nur schwer konzentrieren und lässt sich leicht ablenken. Zwar haben auch Nichtkonsumierende diese Probleme, aber bei ihnen sind es nur sechs Prozent.

Besonders die Werbung macht die Energy-Drinks für Kinder und Jugendliche attraktiv. Die Wahrscheinlichkeit, Energydrinks zu probieren, steigt mit dem Kontakt zur Werbung deutlich an. Gesetzlich vorgeschrieben sind auf den Getränkedosen oder -flaschen bisher nur die Hinweise „Erhöhter Koffeingehalt" und „Für Kinder und schwangere und stillende Frauen nicht geeignet". Über konkrete Risiken, etwa für Konzentrations- und Schlafstörungen und die Entstehung von Übergewicht, müssen die Hersteller derzeit nicht informieren. Andreas Storm findet darum: „Wir brauchen eine bessere Kennzeichnung von Energydrinks, die klar vor den Gesundheitsrisiken warnen, um insbesondere Minderjährige zu schützen.“

Der Präventionsradar der DAK-Gesundheit und des IFT-Nord untersucht das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis zehn. Dafür finden in jährlichem Abstand Befragungen statt. An der jetzt ausgewerteten dritten Welle haben im Schuljahr 2018/2019 in 13 Bundesländern insgesamt 14.242 Mädchen und Jungen teilgenommen.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 4. September 219