Dicke Luft nach Hairstyling

Haarpflegeprodukte können die Luft belasten - vor allem wenn sie mit Hitze kombiniert werden

Glätten, Föhnen, Lockenstab - beim Haarstyling werden die Haare nicht nur der Hitze ausgesetzt, sondern auch diversen Haarpflegeprodukten, die zuvor darauf geschmiert wurden. Das hat Auswirkungen auf die Raumluft, die wir einatmen, warnen Forscher:innen.

Dass in vielen Kosmetikprodukten Chemikalien verarbeitet werden, die auch gesundheitsschädlich sein können, ist bekannt. Dazu gehören auch flüchtige organische Verbindungen (VOC), etwa Siloxane. Siloxane gehören zur Familie der Silikone und werden wegen ihrer glättenden Wirkung unter anderem in Haarpflegeprodukten eingesetzt. Flüchtige organische Verbindungen haben, wie der Name verrät, die Eigenschaft, sich zu verflüchtigen, so dass sie über die Luft eingeatmet werden. Forscher:innen haben nun untersucht, wie solche Ausdünstungen die Raumluft verändern - vor allem in kleinen Badezimmern. Die Wissenschaftler:innen berichten in der Zeitschrift Environmental Science & Technology, dass die Verwendung dieser Haarpflegeprodukte die Zusammensetzung der Innenraumluft schnell verändern kann, und dass gängige Hitzestylingtechniken - Glätten und Locken - die VOC-Konzentration noch weiter erhöhen.

Hairstyling verändert chemische Zusammensetzung der Badezimmerluft

Einige frühere Studien haben die Mengen an Siloxanen untersucht, die von Körperpflegeprodukten freigesetzt werden. Die meisten konzentrierten sich jedoch auf Produkte, die vom Körper abgewaschen werden, wie z. B. Hautreinigungsmittel, die sich möglicherweise anders verhalten als Produkte, die auf dem Haar verbleiben, wie Cremes oder Öle. Außerdem haben die meisten früheren Studien über Siloxanemissionen nicht die schnellen Echtzeitveränderungen in der Raumluftzusammensetzung untersucht, die auftreten können, wenn Menschen ihr Haar aktiv stylen. Nusrat Jung und seine Kollegen wollten mehr darüber wissen und richteten zu diesem Zweck ein belüftetes kleines Haus ein, in dem die Teilnehmer ihre üblichen Haarprodukte - einschließlich Cremes, Sprays und Öle - und erhitzte Werkzeuge verwendeten. Vor, während und nach dem Haarstyling maß das Team in Echtzeit die Emissionen. Die Daten zeigten rasche Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung der Luft im Haus, wobei Methylsiloxane (cVMS) den größten Teil der nachgewiesenen VOC ausmachten. Die Emissionen wurden von der Art des Produkts und der Haarlänge sowie von der Art und Temperatur des Stylinggeräts beeinflusst. Längeres Haar und höhere Temperaturen setzten größere Mengen an VOCs frei.

Die Forscher:innen schätzen, dass hierbei eine beträchliche Menge Methylsiloxane (cVMS) eingeamtmet werden könnten. Bei einem belüfteten Bad verschwand die chemische Luftbelastung allerdings auch schnell wieder. Wie sich das dann allerdings auf die Außenluft auswirkt, ist noch unklar.

Die Forscher:innen fordern, dass die langfristigen Auswirkungen der Siloxanbelastung auf die menschliche Gesundheit dringend besser untersucht werden müssten.

Bis dahin heißt es für euch: Badezimmer beim Hairstyling gut lüften oder vielleicht einfach mal die Haare ohne Hitze und chemische Pampe stylen.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. Dezember 2023