Ende verraten erwünscht!

Studie: Spoiler erhöhen den Spaß an Texten oder Filmen

Jeder kennt das: Man möchte ein neues Buch lesen, oder in einen Kinofilm  gehen und erzählt Freunden davon. Einige kennen die Handlung schon und fangen an, sich über das tolle Ende zu unterhalten. Spätestens hier versucht man, nicht mehr zuzuhören oder wird vielleicht sogar sauer. Schließlich möchte man den Ausgang des neuesten Bestsellers selber lesen und ihn sich nicht von anderen vorkauen lassen. Diese sogenannten Spoiler verderben uns den Lesespaß - glauben wir.

Eine Studie der University of California in San Diego will nun herausgefunden haben, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Studie, die von Nicholas Christenfeld (Doktorand der Psychologie) und Jonathan Leavitt durchgeführt wurde, zeigt nämlich, dass Spoiler das Lesevergnügen erhöhen.

Um dies zu belegen, führten Christenfeld und Leavitt insgesamt drei Experimente mit 12 Kurzgeschichten durch. Untersucht wurden sowohl ironische-, als auch mysteriöse und literarische Texte, die von 30 Testpersonen gelesen wurden. In den drei Experimenten wurden die Geschichten den Lesern jeweils ohne Spoiler-, mit einleitendem Spoiler oder mit einem in die Geschichte integrierten Spoiler vorgelegt.

Besonders bei den ironischen- und den mysteriösen Kurzgeschichten ergaben die Experimente, dass die LeserInnen die Varianten mit Spoiler bevorzugten. Dieses Ergebnis zeigt, so Christenfeld, dass die Handlung eines Buches fast irrelevant sei. Spaß hätte man viel eher an der Art des Geschriebenen, nicht hauptsächlich am Inhalt.
Ein anderer Grund für diese Ergebnisse kann sein, dass es schlicht leichter ist, Geschichten zu verstehen, die mit einem Spoiler versehen sind. Weiß man bereits, wie eine Geschichte ausgeht, ist es angenehmer diese zu lesen und man kann sich auf ein tieferes Verständnis für sie konzentrieren, sagt Christenfeld.

Die Ergebnisse der Studie stellen jedoch kein neues Wundermittel für erhöhten Lesespaß dar. Schließlich nahmen die Testleser nur die einleitenden Spoiler, die sich außerhalb der Geschichten befanden, positiv wahr. Die integrierten Spoiler hingegen, kamen bei vielen nicht gut an.
Bestätigt haben die Experimente allerdings, was viele von uns kennen: Sein Lieblingsbuch kann man immer wieder lesen, den tollen Liebesfilm ständig aufs neue ansehen, auch wenn die Spannung vom „ersten Mal“ nicht mehr vorhanden ist. Ist die Geschichte gut, stört es auch nicht, das Ende schon zu kennen.

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Autorin / Autor: Anika Krüger / Pressemitteilung, - Stand: 11. August 2011