Keine Ausrede mehr!

Studie: Frauen profitieren stärker von sportlichen Aktivitäten als Männer und müssen weniger Trainingszeit investieren

Gehört ihr auch zu denen, die sich am Jahresanfang vorgenommen haben, mehr Sport zu machen und versteckt euch nun hinter allerlei Ausreden, warum es bis jetzt nicht geklappt hat? Zu den beliebten Ausreden zählt besonders die, dass Sport ja so wahnsinnig viel Zeit in Anspruch nimmt. Für Frauen hat dieses Pseudoargument aber nun ausgedient, denn wie eine neue US-Studie ergeben hat, müssen Frauen viel weniger Zeit aufwenden als Männer, um fit zu werden. Der Grund: offensichtlich gibt es bei der körperlichen Betätigung einen geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Die Ergebnisse, die im Journal of the American College of Cardiology (JACC) veröffentlicht wurden, zeigen, dass Frauen seltener Sport treiben können als Männer und trotzdem größere Vorteile fürs Herz-Kreislaufsystem verzeichnen. 

Frauen können mehr aus einer Minute Training herausholen als Männer

"Frauen hinken historisch und statistisch gesehen bewegungsmäßig hinter den Männern her", sagte die Kardiologin Dr. Martha Gulati, Mitautorin der Studie. "Das Schöne an dieser Studie ist die Erkenntnis, dass Frauen aus jeder Minute mäßiger bis intensiver Bewegung mehr herausholen können als Männer. Das ist ein Ansporn, den sich Frauen hoffentlich zu Herzen nehmen werden".
Für die Studie analysierten die Forscher:innen die Daten von 412.413 erwachsenen US-Bürger:innen aus der National Health Interview Survey-Datenbank aus dem Zeitraum von 1997 bis 2019, die Umfragedaten zur körperlichen Aktivität in der Freizeit enthielten. Dabei untersuchten sie geschlechtsspezifische Ergebnisse in Bezug auf Häufigkeit, Dauer, Intensität und Art der körperlichen Aktivität.
"Bei allen Erwachsenen, die sich regelmäßig körperlich betätigten, war das Sterberisiko im Vergleich zu Inaktiven erwartungsgemäß niedriger", so Susan Cheng, die Hauptautorin der Studie. "Interessanterweise wurde das Sterberisiko bei Frauen um 24 % und bei Männern um 15 % gesenkt.

Gleicher Nutzen bei kürzerer Trainingszeit

Das Forscherteam untersuchte dann mäßige bis starke aerobe körperliche Aktivität, wie z. B. zügiges Gehen oder Radfahren, und stellte fest, dass Männer ihren maximalen lebensverlängernden Gesundheitszustand bei einem solchen Maß an körperlicher Betätigung von etwa fünf Stunden pro Woche erreichten, während Frauen das gleiche Ergebnis bei einem Training von nur knapp 2 ½ Stunden pro Woche erzielten.
In ähnlicher Weise erreichten Männer bei muskelstärkenden Aktivitäten wie Gewichtheben oder Kernkörperübungen ihren maximalen Nutzen, wenn sie drei Sitzungen pro Woche absolvierten, während Frauen dafür nur etwa eine Sitzung pro Woche brauchten.

Laut Cheng könnten Frauen sogar noch größere Gewinne erzielten, wenn sie mehr als 2 ½ Stunden pro Woche mäßige bis kräftige aerobe Aktivitäten oder zwei oder mehr Sitzungen pro Woche mit muskelstärkenden Aktivitäten absolvierten. Unter Berücksichtigung aller Arten von Bewegung und aller Variablen sind die Empfehlungen, die auf den Ergebnissen der Studie beruhen, laut Gulati sehr aussagekräftig. "Männer haben einen maximalen Gesundheitsvorteil, wenn sie sich 300 Minuten pro Woche mäßig bis stark bewegen, während Frauen den gleichen Vorteil bei 140 Minuten pro Woche haben", so Gulati. Noch vorteilhafter sei es für Frauen natürlich, wenn sie sich bis zu 300 Minuten pro Woche bewegen würden, so die Forscherin.

Wenn das mal kein Ansporn ist, sich mehr zu bewegen! Zumindest die Ausrede "keine Zeit" dürfte jetzt wohl ungültig werden ;-)

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 29. Februar 2024