Solidarität mit den Frauen in der Modeindustrie

Mit der Kampagne #gegenGewalt will FemNet ein Zeichen gegen die Gewalt an Näherinnen setzen

© FEMNET

Gerade die Modeindustrie ist bekannt für ausbeuterische Arbeitsverhältnisse. Besonders dramatisch ist die Lage in Ländern wie Indien und Bangladesch, in denen es für Frauen Tabu ist, überhaupt über Gewalt zu sprechen. Neun von zehn unserer Kleidungsstücke stammen aus solchen Niedriglohnländern. Für 800 Millionen Frauen gehört Gewalt zum bitteren Arbeitsalltag: Sie werden schikaniert und beleidigt, physisch und psychisch angegangen. Mit der #metoo-Bewegung ging ein Aufschrei um die Welt. Die Reaktionen zeigen, wie schwierig die Lage für Betroffene ist – denn darüber zu sprechen heißt, seine Existenzgrundlage zu riskieren. Gezeigt haben sie aber auch, dass Solidarität wirkt.

„Uns wird gesagt, dass wir wertlos sind. Arbeiterinnen werden zum Schweigen gebracht durch Gewalt oder Drohungen“ berichtet Kalpona Akter, eine der bekanntesten Arbeitsrechtsaktivistinnen Bangladeschs. Jede dritte Textilarbeiterin wird Opfer von struktureller Gewalt am Arbeitsplatz. Und die Modemarken tun nicht genug, um Frauen bei ihren Zulieferern zu schützen.

Die Frauenrechtsorganisatio FEMNET, die sich mit politischem Engagement, Bildungs- und Beratungsarbeit sowie einem Solidaritätsfonds für die Rechte von Frauen in der globalen Bekleidungsindustrie einsetzt, fordert dass Unternehmen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und die Politik verbindliche Regeln schafft. Deshalb startet sie nun die Kampagne #gegenGewalt.

Mit blau angemalten Händen können Konsument_innen dabei ein Zeichen für Solidarität mit den Frauen setzen. „Wir richten uns an Politik und Unternehmen, denn die Modemarken müssen viel mehr tun, um Frauen bei ihren Zulieferern zu schützen“, fordert FEMNET-Referentin Sina Marx. „Gemeinsam mit den Konsumentinnen und Konsumenten zeigen wir unsere Solidarität mit den Näherinnen vor Ort, wollen aber auch darauf hinweisen, dass Gewalt an Frauen auch bei uns in Deutschland noch immer ein Problem ist“ ergänzt Vorstandsvorsitzende Gisela Burckhardt.

So könnt ihr euch an der Aktion beteiligen

  • Hände blau anmalen, z.B. mit Wasserfarben oder Fingerfarben oder die blauen Hände anders einsetzen (Handabdrücke auf T-Shirts etc.)
  • Mit roter Schrift eure Nachricht gegen Gewalt an Frauen auf die Hände schreiben, z.B. #gegenGewalt, „Stop“ oder im Englischen #StopVAW #StopGBV[1]
  • Foto oder kleines Video machen
  • In den sozialen Medien posten, den Hashtag #gegenGewalt benutzen, FEMNET verlinken und auf die Webseite verweisen: www.femnet-ev.de/gegengewalt.
  • Wenn ihr keine sozialen Medien nutzt oder wenn ihr euren Videoschnipsel für das Kampagnenvideo zur Verfügung stellen wollt, dann könnt ihr die Medien auch gerne per E-Mail an FEMNET schicken: solidarity@femnet-ev.de.
  • Euren Post mit Freund_innen und Familie teilen und sie auffordern, auch ein Zeichen zu setzen

Alle Informationen zur Kampagne gibt es unter

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Autorin / Autor: Redaktion/Pressemitteilung - Stand: 11. März 2019