Die Bestimmung - Divergent

Unterhaltender Jugendfilm mit Action, etwas Romantik und trotz fremdartiger Welt starkem Identifikationsmaterial zum Mitfühlen

Das Gefühl der Fremde, sogar bei seinem engsten Umfeld. Der Zeitpunkt, eine lebensverändernde Entscheidung treffen zu müssen. Der gewaltige Druck, dem man sich hilflos und allein ausgeliefert fühlt. Fragen danach, wohin man gehört, ob man auf das Herz oder auf den Kopf hören soll und was passiert, wenn man das Falsche wählt. All das sind Dinge, die der jungen Protagonistin Tris im Kopf herumkreisen. Es sind dieselben Fragen und Gefühle, die aufkommen, wenn man im eigenen Leben vor wichtigen Entscheidungen steht.

*Die Geschichte eines Mädchens, das nicht weiß, wohin sie gehört*
Tris lebt in einer Welt, in der nach dem Krieg zum Friedenserhalt die Menschen anhand ihrer Tugenden in fünf verschiedene Fraktionen aufgeteilt werden. Der große Tag, an dem getestet wird, welcher Fraktion sie entspricht, ist gekommen. Tris ist aufgeregt, endlich wird sie erfahren, wer sie ist. Denn selbst weiß sie es ganz und gar nicht. Ist sie friedfertig wie die Menschen in der Fraktion Amite, freimütig wie sie es in der Fraktion Candor sind, wissend wie die Fraktion Ken oder doch furchtlos wie die Wilden der Fraktion Ferox. Ist sie nicht selbstlos wie die Menschen in der Fraktion Altruan aber, bedeutet es, dass sie ihre Familie verlassen muss. Doch bei Tris' Test passiert etwas, womit sie nicht rechnet. Ihr Ergebnis ist nicht eindeutig. Tris ist eine Unbestimmte, und Unbestimmte werden in der Gesellschaft als unberechenbare Gefahr gesehen. Ihr wird geraten, sich bei der Entscheidungszeremonie einer der fünf Fraktionen zu anzuschließen und niemandem ihr Geheimnis zu verraten, da das ihren Tod bedeuten könnte.

Am Tag der Entscheidung schließt sich Tris den Ferox an und muss sich nun einem völlig neuen Leben stellen, das anders als in ihrem alten, selbstlosen und zurückhaltenden Zuhause, laut, unsicher und voller Gefahren ist. Obwohl sich Tris nun endlich für eine Fraktion entschieden hat, scheint der innere Kampf der Zugehörigkeit noch nicht abgeschlossen. Die Ferox haben ein neues Auswahlverfahren, nachdem man sich erst einmal beweisen muss, um ein Mitglied der neuen Gemeinschaft zu sein. Das harte Training, die Kämpfe und Bewährungsproben scheinen für Tris unmöglich. Ein Zurück in die alte Fraktion ist verboten.

Hat sich Tris etwa für das Falsche entschieden? Wird ihr Geheimnis als Unbestimmte so doch noch aufgedeckt? Und was hat es mit dem so unnahbaren Four auf sich, der ihr einerseits ganz einem Ferox entsprechend so kalt und mitleidlos begegnet und andererseits einem Ferox völlig ungleich so vertraut erscheint.

*Eine fremde Welt, die doch Parallelen zur Realität ziehen lässt*
Die Geschichte ist eine Verfilmung der erfolgreichen Trilogie „Die Bestimmung“ (Original: „Divergent“) der US-amerikanischen Schriftstellerin Veronica Roth und zeigt eine Welt, die im ersten Moment durch die strenge Einteilung in fünf Fraktionen, von denen jede einer ganz bestimmten Aufgabe nachgeht und die auch nicht miteinander interagieren, völlig fremd ist. Doch schon auf den zweiten Blick erkennt man Parallelen, denn auch in unserer Welt gibt es in jeglicher Lebenslage Gruppen, Ränge, Interessengemeinschaften, die sich zusammenschließen, abgrenzen und zu denen man sich zugehörig oder von denen man sich ausgeschlossen fühlt. Mit nur fünf Gemeinschaften und konfrontiert mit der Pflicht, sich für eine davon zu entscheiden, wird das Ganze auf die Spitze getrieben, aber man fühlt dennoch mit, da man in gewissen Lebensabschnitten auch mit wichtigen Entscheidungen und den damit verbundenen Zweifeln zu kämpfen hat. Hinzu kommt, dass man einerseits ständig von außen in Schubladen gesteckt wird, wie es der Test in der Welt von Tris versucht. Doch zeigt sich im Film auch, dass man diesen Vorurteilen von außerhalb nicht nachgeben muss, sondern dass jeder die Kraft hat, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, wenn man dafür kämpft.

*Fazit: Gute Unterhaltung, leider mit wenig Tiefgang*
Die Bestimmung – Divergent ist kein tiefgründiger Film, mit einer Story, die einen noch lange nach dem Gucken festhält und zum Grübeln bringt. Aber er ist ein unterhaltender Jugendfilm mit Action, etwas Romantik und trotz fremdartiger Welt starkem Identifikationsmaterial zum Mitfühlen. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann dies ab dem 10. April 2014 in den Kinos tun.

Kinostart: 10. April 2014
Schauspieler: u.a. Shailene Woodley, Theo James, Kate Winslet
Regie: Neil Burger ("Ohne Limit")
Drehbuch: Evan Daugherty ("Show White and the Huntsman"), Vanessa Taylor ("Wie beim ersten Mal")
Musik: Tom Holkenborg alias Junkie, XL, Hans Zimmer

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Autorin / Autor: Jasmin - Stand: 1. April 2014