Nur ein Wort mit sieben Buchstaben

Autorin: Ava Reed

„Ich dachte, Familie sei auch nur ein Wort mit sieben Buchstaben.“
„Und jetzt? Was denkst du jetzt?“
„Dass Familie mehr ist. Sie hat nichts damit zu tun, wo du herkommst. Familie ist...eine Entscheidung.“

Mikas Leben zuhause ist von Schlägen und Drogen geprägt. Um irgendwie zu überleben, muss er Drogen dealen, damit er sich wenigstens Essen kaufen kann. Als er in der Schule damit erwischt wird, hat er jegliche Hoffnung verloren. Er wird vom Jugendamt in Obhut genommen und kommt zu einer Pflegefamilie auf dem Land. Mit der Herzlichkeit dieser Familie kann Mika nicht umgehen, und nur langsam versteht er, dass diese Familie nicht so ist wie seine leibliche. Stück für Stück lernt er, was Familie bedeutet und kommt dabei auch Jo, der ältesten Tochter der Familie, immer näher.

Das Buch ist eine Geschichte, die sowohl die wunderbaren, als auch grausamen Seiten von Familie zeigt. Durch die wechselnden POVs von Mika und Jo werden die beiden Familien in starkem Kontrast dargestellt. Ich persönlich habe mich in die Geschichte, die Charaktere, einfach in dieses Buch, total verliebt. Es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht. Die Charaktere sind so einzigartig und unperfekt. Neben dem Thema häusliche Gewalt werden auch Themen wie Regenbogenfamilie und Gehörlosigkeit behandelt, und diese Diversität macht dieses Buch so besonders. Sowohl Mikas als auch Jos Familie ist im stereotypischen Sinn nicht normal, wodurch das Buch für viel Sichtbarkeit sorgt. Der Umgang mit Traumata und Akzeptanz wird stark beleuchtet und macht die Geschichte ebenfalls sehr authentisch.

Insgesamt ein Buch, welches ich sehr ins Herz geschlossen haben und unbedingt empfehlen kann. Wichtig ist aber zu wissen, dass manche Inhalte des Buches potentielle Trigger enthalten können.

*Erschienen bei Loewe*

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Autorin / Autor: Antonia - Stand: 3. November 2023