Party, feiern, Alkohol und ausartende Abende, bei denen es eigentlich nur ein Feierabendbier geben sollte, sind für Oscar und seine Freunde gang und gäbe.
Doch in der Nacht seines sechzehnten Geburtstags ändert sich plötzlich einiges. Die Jugendlichen involvieren einen Hund in ihr Trinkspiel, Videos werden publik und nur wenige Tage später sieht Oskar sich auf einem Gnadenhof wieder, um Sozialstunden abzuarbeiten.
Aber ist der Bann des Alkohols damit so einfach gebrochen?

Ich bin begeistert!
Mit „Alkoholismus“ und insbesondere „Alkoholismus bei Jugendlichen“ hat die Autorin sich ein umfassend komplexes Thema ausgesucht, für das es wohl kein Leichtes ist zu sensibilisieren.
Trotzdem, oder gerade deshalb ist es ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen, die Vielschichtigkeit der Thematik einzufangen und zu zeigen, wie unglaublich vielseitig der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen sein kann. Angefangen dabei, wie die Heranwachsenden dazu kommen, weshalb sie in den Strudel immer weiter hinab gezogen werden und wie jeder für sich anders auf Hilfsangebote von außen reagiert.

Keiner der Charaktere geht einen leichten Weg durch bzw. aus der Sucht heraus und so packt es einen von Seite zu Seite mehr, jedem einzelnen dabei zu folgen, wie sie kämpfen, scheitern, sich aufraffen und mehr oder minder lernen, ihren Alltag in den Griff zu bekommen.

Ich mochte Oskar als Charakter von Beginn an sehr gerne. Mierswa ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen, unter wie viel Druck und Anspannung er steht. Dass jener Druck eben nicht nur durch das Gericht, von Zuhause oder der Schule kommt, sondern dass auch Freunde nicht immer eine Unterstützung sind, je nachdem was es zu erreichen gilt. Und dass es gar nicht so einfach ist, zu entscheiden, wessen Druck man sich schlussendlich fügen sollte.

Mierswa gelingt es, eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Erwachsenwerden rund herum um das Thema Alkoholismus zu erzählen, die einen teils belehrend, teils herzerwärmend von Beginn an in ihren Bann zieht.
Das Buch eignet sich wunderbar, um für das Thema zu sensibilisieren, bietet möglicherweise auch eine Menge Potential, um in der Schule gelesen zu werden, kann aber weg von alledem auch einfach so aus Interesse an einer schönen Geschichte über Freundschaft und Liebe gelesen werden.

Das Buch bekommt von mir auf jeden Fall fünf von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.


Erschienen im Loewe-Verlag