Was, wenn wir genug sind?

Autorin: Erin Stewart

Lily ist perfekt. Sie ist eine Musterschülerin. Sie ist eine Gewinnerin. Sie braucht keine Hilfe. Doch dann ist da noch ihr nicht so perfektes Leben, das niemand kennen soll.Dort wird sie gequält von Gedanken an ihre psychisch kranke Schwester Alice, ihren Suizidversuch. Sie wird verrückt, die „Was-Wenn’s” und ihre Monster kommen immer häufiger. Zudem muss sie noch die Familie zusammenhalten.

Eine optimale Lösung erscheint ihr das neue Kunstprojekt. Der Gewinner darf an einem Sommerkurs an ihrem Traum-College teilnehmen. Doch muss sie mit dem neuen “Psycho” zusammenarbeiten, der sie besser verstehen zu scheint als die anderen und ihr helfen will.

Fast jeder dritte Mensch in Deutschland leidet im Laufe seines Lebens an einer psychischen Erkrankung. Dennoch wird das Thema oft tabuisiert, doch es betrifft uns alle. (Siehe Quelle)

Die Charaktere werden realistisch erzählt, sie haben Schwächen, Ängste, Stärken und Gefühle. Es hat mich so sehr gefesselt, sodass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Ich habe mitgefühlt, mitgelacht und mitgeweint. Der Leser lernt verschiedene psychische Krankheiten zu verstehen. Hoffnung gibt die Weiterentwicklung der Charaktere. Selbst Lily lernt, dass es okay ist, Hilfe zu holen, weil wir alle unfertig sind.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der jemanden kennt, der mentale Probleme hat und sich damit auseinandersetzen will. Und dann wird es Zeit, nicht nur darüber zu lesen, sondern auch zu sprechen.

(Triggerwarnung: selbstverletzendes Verhalten, Suizid, suizidale Gedanken, Bipolarität, Angststörungen, Depression)

Erschienen beim Thienemann-Esslinger Verlag

Autorin / Autor: Johanna R. - Stand: 6. November 2023