Heiter bis wolkig

Regie: Marco Petry
Produktion: Köln 2011
Kinostart: 6. September 2012
Genre: Tragikomödie

Die Köche Can (Elyas M’Barek) und Tim (Max Riemelt) sind die besten Freunde. Sie haben die perfekte Methode entwickelt, Frauen „aufzureißen“, wie sie sagen. In Bars rempelt einer von ihnen eine Frau an, und wenn sie fragt, ob alles in Ordnung ist, erzählt er von seinem Kumpel, der an Krebs erkrankt ist und bald sterben wird. Die Mitleidsnummer endet immer im Bett der Frau, die Tim bzw. Can nur zu gerne den „letzten Wunsch“ erfüllt.

Bei Marie (Anna Fischer) ist alles anders: Tim, angeblich mit einem Hirntumor, verliebt sich in sie. Doch ihre große Schwester Edda (Jessica Schwarz) hat tatsächlich nur noch drei Monate zu leben, da sie Lymphdrüsenkrebs hat. Tim fühlt sich schuldig und nimmt sich vor, sie über seine Lüge aufzuklären, aber es findet sich nie die passende Gelegenheit.

So wird er von Marie immer wieder aufgefordert, sich mit der motzigen Edda über den Krebs auszutauschen, worauf beide anfänglich gar keine Lust haben. Allerdings entdeckt die taffe Edda schnell, dass sie mit Tim viel Spaß haben kann. Außerdem hat noch viel zu erledigen – nicht nur, sich an Chefin und Ex zu rächen, die sie aufgrund von ihrer Krankheit zu schwierig fanden. Sie möchte alles Mögliche erleben – eine Spritztour, eine Prügelei, eine Nacht mit einer Frau, Kiffen… Sie wusste von Anfang an, dass er den Kranken nur simuliert, so überredet sie ihn, zu kooperieren: Er macht alles mit, sie verrät ihn nicht bei Marie.

Can hat mit der geschmacklosen Anmach-Idee nicht aufgehört, er hat sich einen anderen Freund hierfür ausgesucht. Als dieser Marie anspricht, gibt es eine böse Überraschung zwischen Marie und Can. Marie wendet sich von Tim ab.
Das Happy End lässt dennoch nicht auf sich warten: Am Ende stirbt zwar erwartungsgemäß Edda, aber in ihrem Abschiedsbrief schreibt sie, die beiden seien ein Traumpaar. In Tims neu eröffnetem Restaurant („Edda’s“) findet das junge Glück wieder zueinander.

Edda: „`Gibt es ein Leben nach dem Tod?` Machen wir’s so, wenn es ein’s gibt, meld ich mich bei euch. Wenn die Lampe da oben flackert, bin ich das.“

Dieser Film hat mich zum Lachen und Weinen gebracht, er war weder platt noch schlecht erzählt. Er hat mich berührt. Das sensible Thema Krebs wird nicht als unbesiegbarer, böser Feind dargestellt, sondern als etwas Unabwendbares, das man so positiv wie möglich handhaben sollte. So tut es die witzige Edda mit der großen Klappe.

Polizist: „In sechs Monaten findet die Gerichtsverhandlung statt.“
Edda: „Schade, da bin ich leider verhindert.“


Die Schauspieler agieren untereinander sehr gut und spielen ihre jeweiligen Rollen sehr überzeugend. Ich würde den Film ab 12 Jahren empfehlen, da das Thema auch unter die Haut geht und für Jüngere sicher schwerer verständlich sein dürfte.

Hier noch einiges zum Thema Krankheit, Liebe, Tod etc., das ich auch empfehlen kann:
- Bevor ich sterbe von Jenny Downham (Buch)
- P.S.: Ich liebe dich (Film)
- C’est la vie (Film)

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Diese Filme haben die Lizzys schon besprochen:

Autorin / Autor: Annika Wappelhorst - Stand: 26. Juli 2012