Heiter bis wolkig

Ein Film mit einer wirklich gelungene Mischung aus Liebe, Glück, Freude, Drama und Tragik, Ironie und Witz, findet Alina.

Die Komödie „Heiter bis wolkig“ handelt von dem jungen Koch Tim, gespielt von Max Riemelt, der mit seinem besten Freund Can zusammenwohnt und in einer Kantinenküche arbeitet. Um in Bars hübsche Frauen abzuschleppen, geben die Beiden sich hin und wieder als unheilbarkrank aus und geben vor, nur noch wenige Monate zu leben zu haben. So kriegen sie die schönsten Frauen dazu, aus Mitleid mit ihnen nachhause zu gehen und ihnen „einen letzten Wunsch zu erfüllen“.
Eines Abends spricht Can Marie in einer Bar an und sorgt dafür, dass sie ihm glaubt, Tim hätte einen Hirntumor. Die gutgläubige Marie ist sehr mitfühlend, und die beiden verstehen sich auf Anhieb. Als sie bei Marie zuhause landen, stellt sich heraus, dass Maries Schwester Edda selbst krebskrank ist und ihr weniger als 3 Monate zu leben bleiben. Tim kriegt ein schlechtes Gewissen, muss Marie aber auch unbedingt wiedersehen.

Als er sie wiedertrifft, meint Marie, es täte Edda und ihm gut, Zeit miteinander zu verbringen, da sie dasselbe Schicksal teilen. Tim spielt erst mal mit, weil er Marie nicht verlieren will. Schnell ist es aber auch zu spät seine peinliche Lüge zu gestehen. Er verbringt viel Zeit mit der totkranken und äußerst zynischen Edda, die seine Lüge schnell durchschaut hat. Er hilft ihr letzte Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen… Die Konfrontation mit dem Tod, lässt ihn auch über sein Leben nachdenken, und er beginnt sich Gedanken zu machen und sein Leben umzukrempeln. Je mehr Zeit er mit Edda und Marie verbringt, desto sicherer weiß er, dass Marie die richtige ist, aber desto schwieriger wird es auch, aus seiner Lüge herauszukommen.

*Meine Meinung*
Der Film hat mir wirklich überraschend gut gefallen. Ich hatte eher eine Art Til-Schweiger Komödie erwartet, mit üblichen Bettgeschichten und Beziehungsdrama. Stattdessen ist der Film eine wirklich gelungene Mischung aus Liebe, Glück, Freude, Drama und Tragik, Ironie und Witz. Eine lustige Komödie mit einem gewissen Anspruch. Das Thema Krankheit, insbesondere Krebs, wird hier sehr realistisch dargestellt, nicht wie oft überdramatisiert, und es wird gezeigt, auf welch unterschiedliche Weise alle Beteiligten damit umgehen. Das sorgt gezwungenermaßen für viele traurige, aber auch schöne Momente und drückt, insbesondere gegen Ende, ganz schön auf die Tränendrüse. Dabei liegt der Fokus aber eben nicht nur auf dem „tragischen Schicksal“ der krebskranken Edda und den Trauernden – es bleibt auch Luft für ironische Bemerkungen, witzige Augenblicke, auch weil sich Edda nach Erlebnissen und Adrenalin sehnt. Hinzu kommen die Gespräche zwischen Tim und seinem verrückten besten Freund Can, der von Tims neuen Freunden so gar nichts wissen will. Unheimlich schön zu beobachten, ist auch, dass die wirklich verbitterte Edda, durch Tim, der ihr anfangs mehr als unsympathisch ist, wieder Freude findet. Anfangs liegt sie nur im Bett und wartet stumm und frustriert auf ihren Tod. Erst als Edda sieht, wie verliebt Marie ist, entwickelt sich ganz langsam eine seltsam vertraute Freundschaft zwischen Tim und ihr. Sie erscheint gegen Ende des Films richtig glücklich.

Auch die Schauspieler finde ich sehr treffend gewählt. Insbesondere die Hauptdarsteller, der verschmitzte Max Riemelt und die süße Anna Fischer, die wirklich kein „typisches Vorzeigepaar“ abbilden. Hinzu kommt auch noch, dass der Film in meiner Heimatstadt Köln spielt. So waren mir Drehorte und Kulissen sehr bekannt und es hat nochmal mehr Spaß gemacht, Tims Geschichte mit zu verfolgen. Insgesamt eine wirklich sehr schöne Komödie fürs Herz, die am 6. September in die Kinos kommt!

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Autorin / Autor: Alina - Stand: 21. August 2012